Frankreich - #2 Strasbourg

13:17:00

Postkarte - Die große Rose (XIV. Jahrhundert) - Carhédrale de Strasbourg 
Am 18. August, dem Tag nachdem ich in Strasbourg angekommen war, wollte ich mich zuerst um alle nötigen Sachen kümmern: das Ticket für die Fahrt nach Nancy und ein paar Lebensmittel. Da ich von der netten Französin aus dem Bus erfahren habe, dass die Züge zu teuer seien und ich lieber mit einem Fernbus weiter fahren solle, ging ich zuerst zu der Eurolines-Filiale, die sie mir den Tag zuvor netterweise auf dem Weg in die Stadt gezeigt hatte. Dort wurde mir klar, wie günstiges Reisen funktionieren kann! Von Strasbourg nach Nancy und zurück für sage und schreibe 10€! Doch nachdem ich alles gebucht hatte und ich bezahlen wollte tat sich ein Problem auf. Weil ich nur 100 €-Scheine in meinem Portemonnaie hatte, konnte mir die Verkäuferin leider nicht wechseln. Also musste ich losziehen um die Geld wechseln zu können.
Danke, lieber Bankautomat! Die sind in meiner Heimat so programmiert, dass man nur große Scheine bekommt und weil ich schnell zum Zug musste um den Fernbus zu bekommen hatte ich keine Zeit mehr, das Geld wieder zu wechseln. Also war ich nun mit Scheinen unterwegs, die keiner Wechseln wollte. Arggh!
Ich begab mich also auf die Suche nach einer Bank und fragte mich durch. Dabei wurde ich immer ganz freundlich zurückgewiesen, bis ich nach über einer Stunde des Suchens den Tipp bekam, dass man bei der französischen Post Geld wechseln könne. Dort angekommen war der Angestellte so freundlich und sagte mir ich solle einfach ein paar Briefmarken kaufen, dann würden keine Gebühren anfallen. Gesagt, getan. Da ich sowieso Postkarten schreiben wollte kam mir das recht gelegen.
Dann ging ich wieder zurück zu Eurolines und bezahlte die Tickets. Dieses Hin- und Herlaufen war zwar echt nervig, hatte aber auch etwas gutes. Auf meiner Suche hatte ich dadurch ein recht günstigen Supermarkt entdeckt. Es war der 'Leader Price Express' in der Rue d'Austerlitz. Ich kann nur empfehlen aus der vom Ill eingeschlossenen Altstadt raus zu gehen um günstige Lebensmittel zu kaufen. Das habe ich für weniger als 10 € gekauft:


Zurück bei meiner Unterkunft war ich schon ziemlich kaputt vom vielen Laufen und somit machte ich erst einmal eine kleine Pause und frühstückte. Der Jogurt-Drink mit Kokos war so lecker. Davon habe ich mir am nächsten Tag noch ein paar Flaschen geholt.

Die Männer der WG waren echt erstaunt, dass ich so weit gelaufen war um günstige Lebensmittel zu kaufen. Um die Ecke war nämlich der Monoprix am Place Kleber, aber der war ziemlich teuer. Sie fanden es echt cool eine bodenständige Studentin kennen lernen zu dürfen und so verabredeten wir uns Abends zusammen Flammkuchen essen zu gehen.

Kurz nach 12 Uhr startete ich dann meine Sightseeingtour zu Fuß in Richtung Europaparlament. Ich wollte auch unbedingt in den 'Parc de l'Orangerie', weil ich gehört hatte, dass es dort einen kleinen kostenlosen Zoo geben soll. Mein Weg dort hin ging vorbei an vielen hübschen Gebäuden, die Strasbourg genau das Flair verschafft, das mir ganz besonders an der Stadt gefällt.

Eingangsportal der Église protestante Saint-Pierre le Jeune
Das Bild ist auf einer Brücke entstanden. Ich finde es schön, dass auf vielen Brücken dort Blumenkästen angebracht sind.
Eglise catholique Saint Pierre le Jeune
Die National- und Universitätsbibliothek
Der Sitz von Arte
Das Europaparlament
Ich, nachdem ich endlich im Parc de l'Orangerie angekommen bin.
Dort angekommen habe ich mich auf eine Bank gesetzt, mein Sandwich und eine Banane gegessen. Um mich herum sprangen einige Eichhörnchen und es machte mir sehr viel Spaß diese zu beobachten.

Ein wunderschöner Park!
Hohe Bäume sind hoch.
Dann kam ich zu dem kleinen Tierpark und meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt:
zuerst waren dort so viele Leute, dass es sehr laut war und man aufpassen musste niemand auf die Pelle zu rücken, aber zusätzlich waren die Gehege recht klein und die Tiere sahen in meinen Augen nicht sonderlich glücklich aus.

   


Eglise Réformée Saint-Paul
Petite France
Bei Petite France habe ich mich nicht sehr lange aufgehalten, weil da so viele Leute herum gelaufen sind, dass es mir unangenehm war. Das Foto entstand in einem kurzen Augenblick bevor die nächste Touristengruppe die Sicht versperrte.
Am Schluss meines Tagesausflugs bin ich noch in die 'Cathédrale Notre Dame de Strasbourg' gegangen, allerdings sind die Bilder drinnen so schlecht geworden, dass ich sie leider nicht zeigen kann.
Am Abend war ich mit den jungen Männern im 'Au Brasseur'. Ein echt cooles Restaurant mit mega leckerem Flammkuchen zum bezahlbaren Preis, schmackhaften Bier und tollem Ambiente. Ich kann dir das auf jeden Fall ans Herz legen! Leider versagte auch hier meine Kamera, sodass ich davon keine Bilder zeigen kann, aber über den Link oben kannst du dir einen guten Eindruck verschaffen. Die Kerle sagten mir, das wäre eine Brasserie in der eher Einheimische hingehen würden und deshalb die Preise nicht so hoch sind. Das Menü bestehend aus einem Bier und einem Flammkuchen kostete mich ca. 10€. Gegen 23 Uhr waren wir wieder in der WG und ich war richtig geschafft vom vielen Laufen.

Der 19. August startete mit Müsli und Orangensaft zum Frühstück, das mich stärkte um die 332 Stufen des Straßburger Münsters zu erklimmen. Ich bin dort zusammen mit dem netten Nepalese hoch gegangen, weil er zuvor auch noch nicht dort oben gewesen ist.
Ich auf halber Strecke.


Ein kunterbunter Balkon inmitten der Altstadt.

Wieder unten angekommen haben wir uns noch ein wenig unterhalten und sind noch etwas durch die Straßen gelaufen. Man sieht echt tolle Sachen, vor allem aber bekommt man bei vielen Schaufenstern Appetit auf viel zu teuren Kuchen, wie zum Beispiel diese hier:


Wieder bei der WG angekommen hatte der andere junge Herr für uns alle Zutaten zum Flammkuchen selbst backen besorgt. Jeder konnte das drauf legen, worauf er Lust hatte und es schmeckte uns mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser als im "Au Brasseur".

Am Nachmittag ging ich allein zum Tomi Ungerer Museum los. Wer nicht weiß wer das ist: Tomi Ungerer ist ein Französischer Grafiker, Illustrator und Schriftsteller, der 1931 in Straßburg geboren wurde. Ich hatte vor meiner Reiseplanung auch noch nichts von ihm gehört, aber als ich mir dann im Museum sein Schaffen anschauen konnte, lernte ich es sehr zu schätzen. Er schafft es auch mit relativ einfachen Zeichnungen und Illustrationen sehr viel Gedanken auszudrücken. Was ich sehr ausgefallen fand, waren alltägliche Gegenstände, die er zu Tieren verwandelte. Zum Beispiel wird aus einer Toilette ein Nashorn oder aus einer aufgeschnittenen Birne ein Dackel.


Sehenswert sind auch seine Bilder über die Themen 'Straßburger Münster' und 'Frösche', aber ich möchte nicht zu viel verraten. Die Bilder brachten mir auf jeden Fall oft ein lächeln und schmunzeln ins Gesicht. Für das Museum spreche ich auf jeden Fall meine Empfehlung aus und für mich als Studentin war es auch nicht sehr teuer.
Innenteil der 'Kleinen Museeumszeitung' von März bis Oktober 2015

Nur das Bild muss ich dir noch unbedingt zeigen, weil da eine süße Katze drauf ist.
An dem Tag war noch wunderbares Wetter und ich zog noch einmal los zum Supermarkt und zum Macarons kaufen. Ich kann dir den Laden von 'Elisabeth Biscarrat' sehr ans Herz legen. Die Macarons dort waren sooo lecker und der Laden so schick.

Der Beutel auf der Theke ist mein kleiner Einkauf. Bei den Sorten kann man sich kaum entscheiden.
Streetart, entdeckt auf dem Weg zum Supermarkt.
Am Abend habe wir uns in der WG noch lange unterhalten und sind so kurz vor 22 Uhr noch einmal zur Notre Dame um dort die Lichtershow anzuschauen. Die Aufnahmen davon waren allerdings wieder unbrauchbar um sie hier zu zeigen. Die Show ist eine weitere Empfehlung von mir: wunderschön und kostenlos!

Hier noch ein paar kleine Sachen: Eintrittsticket, Bierkeks und das Bild zum Abschied von den Männern der WG.
So endete mein Tag und auch schon fast mein Aufenthalt in Strassbourg, denn am nächsten morgen ging es dann mit dem Bus nach Nancy weiter. Der Abschied von der WG war nicht ganz so schlimm, weil ich meinen letzten Tag vor meiner Heimreise nochmal dort verbringen würde. Ich habe meine Zeit dort sehr genossen und ich wäre gerne noch ein wenig länger geblieben, aber ich freute mich auch auf die nächste Stadt und darauf, was ich noch erleben würde.

Was in Nancy so alles passiert ist, kannst du nächste Woche hier auf meinem Blog lesen. Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Zeit,
Nyra.

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