Frankreich - #3 Die Reise nach Nancy
11:08:00Place Stanislas - La fontaine d'Amphitrite illuminée |
Der Bus hielt am Universitätsklinikum 'Bâtiment Brabois', in einem Außenbezirk an der Autobahn A33, an. Nun hatte ich aber nur die Innenstadt als Karte auf meinem Handy und wusste nicht so richtig, wie ich nun weiter kommen würde. Mein eigentlicher Plan war ja mit dem Zug im Hauptbahnhof zu landen und dann von dort aus zu der Wohnung zu laufen. Nicht weit von der Bushaltestelle war die Tramstation 'Vandoeuvre CHU Brabois' und ich orientierte mich erst mal auf dem Fahrplan, wo ich nun war. "Okay, erstmal zu 'Nancy Gare' fahren und von dort aus geht's weiter." Gedacht getan.
Am Hauptbahnhof angekommen bin ich dann natürlich gleich mal in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, als ich eigentlich wollte und habe mich verlaufen. Zum Glück war ich in einer Straße mit vielen Geschäften gelandet und ich frage mit meinem schlechten Französisch in einem Modeladen nach dem Weg. Der Verkäufer verstand mich und konnte mir zum Glück helfen. In Nancy ist es ein wenig schwieriger sich auf Englisch zu verständigen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass mehr Leute dort Deutsch in der Schule gelernt hatten als Englisch. Aber wie das so ist, wenn man eine Sprache nicht spricht, so verlernt man sie wieder. Wie bei mir mit Französisch.
Als ich dann die richtige Richtung eingeschlagen hatte, fand ich sehr gut zu der Wohnung. Ich kam viel zu früh an und musste immer noch eine gefühlte Ewigkeit warten. Da ich Hunger hatte wollte ich mir etwas zu Essen besorgen und lief mit meinem schweren Rucksack wieder los um nach einer Bäckerei oder einem Imbiss zu suchen. Ich fand die Brasserie 'La midi pile' und ging hinein. Drinnen saßen nur Männer, 40 Jahre aufwärts, die dort Wein tranken. Ich setzte mich an die Bar und bestellte erstmal eine Cola. "Je voudrais une cola, s'il vous plaît." Der Barmann schaute mich etwas verwirrt an. Die Franzosen sagen zu einer Coca Cola nicht wie die Deutschen 'Cola', sondern 'Coca'. Ich fragte danach ob es auch etwas zu Essen gäbe. Leider wurde ich enttäuscht, aber um die Ecke solle es eine Bäckerei geben, sagte mir der Barkeeper. Die Männer um mich herum waren aufmerksam auf mich Deutsche geworden und fragten mich wo ich her komme und so weiter. Einer von ihnen konnte noch ein wenig Deutsch und gab ein paar Sätze zum Besten, die er noch ganz gut von Schulzeiten her beherrschte. Es war recht lustig, aber ich bekam ein ungutes Gefühl, als einer von denen nach meiner Telefonnummer fragte. Ich lehnte ab und er schrieb mir seine Nummer auf und sagte er arbeite in einem Museum und er würde mir kostenlosen Eintritt geben. Ich soll ihn doch anrufen. Zum Glück hatte ich in diesem Moment eine Ausrede, dass ich mir ja noch beim Bäcker etwas zu Essen holen wollte. Ich trank meine Cola aus, bezahlte, bog in die Richtung ab in die der Barkeeper mir gezeigt hatte und fand auch den Bäcker, aber von dem unguten Gefühl zur Vorsicht bedacht ging ich schnell wieder zu der Wohnung zurück. Dort wartete ich dann noch bestimmt fast eine Stunde.
Jetzt im Nachhinein war diese Planung nicht die Beste gewesen und ich hätte den Tag wesentlich sinnvoller nutzen können, aber so habe ich nun mal die Zeit totgeschlagen.
Kurz nach 19 Uhr kam dann die Hosterin, begrüßte mich sehr freundlich und zeigte mir die Wohnung. Dort wurden wir überschwänglich von ihrem Hund 'Barbar' begrüßt.
Barbar der Hund |
Start des ersten Erkundungstages |
Ich entdeckte dieses Schild in der Nähe des 'Porte De La Citadelle' und war ziemlich neugierig, wie es dort wohl aussehen würde. Ich hatte aus irgendeinem Grund mehr erwartet, aber es war wirklich nur ein kleiner Park.
Porte De La Citadelle |
Nochmal Porte De La Citadelle, nur diesmal von der Rückseite. |
Porte de la Craffe |
Statue du général Drouot. - Cours Léopold |
Saint Léon IX Kirche |
Saint Léon IX Kirche von Innen |
Statue bestehend aus Steinherzen beim Hauptbahnhof |
Altar der Kathedrale von Nancy (von außen habe ich leider kein tolles Bild) |
Place Stanislas |
Place Stanislas - La fontaine d'Amphitrite illuminée |
Statue im Mittelpunkt des Platzes & im Hintergrund das Hôtel de Ville |
Place de la Carrière mit Blickrichtung zum Place Stanislas |
Engelsstatuetten unter den Bäumen |
Rückseite Arc d'Héré |
Statue von Emmanuel Héré |
Großer Park ist ruhig und groß. |
Der Springbrunnen fast in der Mitte des Parks |
Rond-Point Mozart |
Dann ging ich mir etwas zu Essen holen und erkundete die Einkaufsmeile. Mein Kameraakku war dann schließlich leer, weshalb hier meine Bilderflut endet. Ich habe am Ende auch eine tolle Bar, die 'Bar des Vedettes',gefunden in der ich einen Mojito trank und ein wenig in meinem Buch las.
Mein ruhiger Platz in der Bar des Vedettes - eine sehr schöne kleine Bar mit interessanten Bildern an der Wand und schicker Einrichtung |
Meine Hosterin kam erst wieder am Abend nach Hause und da rief sie eine Freundin an, ob sie zu einer anderen Freundin mit grillen kommen wolle. Sie fragte mich ob ich gerne mitkommen möchte und da habe ich natürlich eingewilligt. Leider wusste sie die Adresse nicht und ihre Freundin wollte ihr noch einmal schreiben. Meine Hosterin sprang noch schnell unter die Dusche und dann fuhren wir los. Sie gab mir im Auto zu verstehen, dass die Frau zu der wir nun fahren wollten nicht ihre beste Freundin ist, sie aber wegen der Freundin mit der sie telefoniert hat gerne dort hin fahren möchte. Sie fuhr in den Stadtteil in der die Frau wohnen sollte und versuchte ihre Freundin unzählige Male anzurufen, aber sie meldete sich nicht mehr. Nun wussten wir nicht wohin und sie ärgerte sich sehr über ihre Freundin. Wir waren echt eine Weile unterwegs und sind dann doch wieder nach Hause gefahren und wollten dann zusammen noch ein wenig Wein auf ihrer Terrasse trinken. Erst als wir schon draußen saßen rief ihre Freundin zurück und gab die Adresse durch, aber meine Hosterin war so schlecht darauf zu sprechen, dass wir dann nicht noch einmal weg fuhren.
Zum Thema Wein möchte ich noch etwas erwähnen, da ich ganz gerne lieblichen Wein trinke. Die Franzosen im Allgemeinen mögen besonders gerne trockenen Wein und lieblicher wird ganz gerne als billiger Fusel betitelt. Deshalb entfällt dort die Frage, ob der Wein trocken oder lieblich ist, so gut wie immer.
Nächste Woche veröffentliche ich hier den vierten und letzten Teil meiner Frankreichreise und darin zeige ich dir meinen Besuch in das Kunstmuseum und erzähle dir von dem Ausflug in ein Schwimmbad und meiner Rückreise.
Bis nächste Woche,
Nyra.
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