Lecker beim zweiten Versuch
Die liebe Anna von 'kauflos glücklich' brachte mich auf die Idee Holunder zu verarbeiten. Da weder ich, noch die Frauen aus meiner Familie etwas aus den Beeren gemacht haben, hatte ich keine Ahnung wie es schmeckt, geschweige denn worauf ich beim ernten achten muss. Mit meinem Opa habe ich immer nur die Blüten gesammelt, sodass meine Oma daraus Tee zubereiten konnte.
Zuerst einmal musste ich mich auf den Weg machen und nach geeigneten Sträuchern suchen, dabei half mir die Internetseite 'mundraub.org'. Dort kann man einsehen, wo man essbare Pflanzen auf öffentlich zugänglichen Plätzen ernten kann. Man kann sich aber natürlich auch selbst auf den Weg machen und danach suchen. An einem Sonntag Nachmittag Ende September sammelten mein Freund und ich ein bisschen mehr als 500 g Fliederbeeren. Zuhause mussten diese nur noch von den Dohlen gezupft werden.
Für die Zubereitung mit frischem Holunder:
500 g Fliederbeeren
1 saftige Birne
1 Prise Zimt
1 Nelke
100-150 g Zucker
1 kräftige Prise Salz
125 ml Rotwein
2 EL Stärkemehl
125 ml süße Sahne
Die Beeren in einem Sieb waschen und abtropfen lassen. Derweil die Birne schälen, Vierteln und das Kernhaus entfernen. Beeren, Birne, Zimt, Nelke, Zucker und Salz in einem Liter Wasser erhitzen und kurz aufkochen lassen. Anschließend 10 Minuten bei kleiner Hitze weiter köcheln lassen.
Alles durch ein Sieb drücken, den Rotwein hinzugeben und nochmals erhitzen. Das in kaltem Wasser angerührte Stärkemehl einrühren und die Suppe damit binden.
Am Schluss wird die Suppe in den Tellern mit 2 Esslöffeln flüssiger Sahne serviert. Wenn man bei der Sahne kurz umrührt sieht es noch hübscher aus.
An dieser Stelle sollte man dann eine leckere Suppe auf dem Teller haben, nur wir müssen entweder nicht ganz reifen Holunder oder den giftigen Zwergholunder geerntet haben. Die Suppe war trotz doppelter Menge Zucker so bitter, dass man sie nicht essen konnte. Ihr glaubt nicht, wie sehr ich mich geärgert habe, als mir nicht anderes übrig blieb die Suppe weg zuschütten.
Gestern habe ich das Ganze nochmals versucht, da ich nun aber auf 'Nummer Sicher' gehen wollte habe ich schon fertigen Holunderbeerensaft im Supermarkt gekauft.
So habe ich die Suppe mit Saft zubereitet:
750 ml Fliederbeerensaft
1 saftige Birne
1 Prise Zimt
1 Messerspitze Nelkenpulver
100-150 g Zucker
1 kräftige Prise Salz
125 ml Rotwein
30 g Stärkemehl
125 ml süße Sahne
Die Birne habe ich diesmal geschält, entkernt und in kleine Stücke geschnitten. Diese wurden dann mit dem Saft, Zimt, Nelkenpulver, Zucker und Salz aufgekocht bis die Birne weich war. In der Zeit habe ich dann den Rotwein mit 125 ml kaltem Wasser und dem Stärkemehl verrührt und bereit gestellt. Als die Birne soweit war habe ich die Suppe püriert, statt durch ein Sieb zu streichen. Schließlich das Rotwein-Wasser-Kartoffelmehl-Gemisch dazugeben und nochmals aufkochen lassen und wie oben beschrieben servieren.
Die Suppe gab es bei uns zum Abendessen in gemütlicher Runde mit dunklem Baguette, Käsehäppchen und Gemüsesticks zum Snacken.
Probiere doch auch mal dieses Rezept aus der Sächsischen Küche und berichte wie es dir geschmeckt hat.
Bis zum nächsten Mal,
Nyra.